Wie seit vielen Jahren war unser Verein auch in diesem Jahr beim größten Stadtfest im Hofwiesenpark an zwei Tagen dabei. Seit drei Jahren gestalten wir ein ganzes interkulturelles Dorf, d.h. ein abgeschlossenes, ca.100 qm großes Gebiet. In diesem Jahr konnten wir den Platz nutzten, auf dem während der BUGA das Kirchenzelt stand.
Mit einem eigenen Zelt präsentierte das Netzwerk Integration seine Arbeit. Durch die Netzwerkmitglieder wurde in einer Ausstellung der aktuelle Stand bei der Aufnahme und Betreuung von Asylbewerbern und Geflüchteten in Gera gezeigt.
Zu unseren besonders attraktiven Angeboten gehörte die kasachische Jurte mit einer kleinen Ausstellung über Kasachstan und der kasachischen Teetradition für Kinder mit Früchtetee und Erwachsene mit grünem und schwarzem Tee aus Schalen.
Im afrikanischen Pavillon, der auch eine sehr interessante Ausstattung mit einer Ausstellung über Kamerun und Flüchtlingskinder sowie mit Musikinstrumenten und Kopfbedeckungen aus afrikanischen Ländern hatte, konnten Kinder kleine Trommeln mit afrikanischen Tiermotiven basteln.
Ein besonderer Höhepunkt in unserem interkulturellen Dorf war ein neuer Pavillon. Wir haben ein syrisches Gästezelt im typisch arabischen Folklorestil gestaltet. Daran haben wir lange gearbeitet, d.h. geplant, recherchiert, genäht, Ausstattung gekauft und vom weitentfernten Singen am Bodensee abgeholt. Aber die Arbeit hat sich echt gelohnt. In unserem syrischen Gästezelt fühlten sich sehr viele Besucher des Festes sehr wohl. Flüchtlinge aus Syrien begrüßten die Gäste und bewirteten sie mit arabischem Kaffee und Datteln. Zur Ausstattung gehörte auch unsere Ausstellung zur Geschichte und Architektur von Moscheen der Welt.
An weiteren Ständen wurden weitere interessante Angebote gestaltet. Dazu gehörte ein Origamistand, an dem Daniel Stobert sein Hobby, die japanische Flechtkunst, erklärt und gezeigt hat. Besucher aller Altersgruppen konnten unter seiner Anleitung einfache Modelle nachmachen und mitnehmen sowie ihm beim Flechten einer komplizierten Figur zuschauen.
Ebenfalls sehr interessant insbesondere für Kinder war der Indianerstand, zu dem ein Tipi, eine Ausstellung über Indianerstämme, Bogenschießen sowie Basteln von Stirnbändern mit typischen Indianermotiven und Handtrommeln gehörte.
Bei einem Angebot zum Thema Europa mit einem großen Holzpuzzle konnten die Besucher ihre Geografiekenntnisse unter Beweis stellen. Kinder hatten großen Spaß bei einem großen Matrjoschkapuzzle und beim Kinderschminken.
An beiden Tagen wurde durch viele Amateurkünstler und Ehrenamtliche ein buntes interkulturelles Bühnenprogramm gestaltet. Dabei waren der Chor „Melodie“, die Tänzerin Intchi-die Perle, die Mädchentanzgruppe und die Folklore- und Tanzgruppe des vietnamesischen Vereins Gera, die Kindermusikgruppe „Meridian“ sowie Alima Douda aus Kamerun mit einer afrikanischen Modenschau.
Ein besonderes Angebot kam von Schülern aus Gera, die sich in einer syrisch-deutschen Band engagieren und in unserem Bühnenprogramm ein kleines Konzert gestalteten.
Auch für das leibliche Wohl wurde interkulturell gesorgt. Zum Kaffee konnten die Besucher einen Kuchenteller mit arabischem Mandelkuchen, jüdischen Hamantaschen und Hörnchen nach russischem Rezept genießen.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Beitrag zum Hofwiesenparkfest, bei dem die Besucher viel über die Kultur anderer Völker und insbesondere über Bürger und Bürgerinnen in Gera erfahren konnten, die aus anderen Ländern stammen, auf verschiedenen Wegen nach Gera gekommen sind und hier bereits lange oder erst seit kurzem leben.
Unser interkulturelles Dorf war ein wichtiger Beitrag zum besseren Kennenlernen und zur Förderung der Willkommenskultur in Gera.
Die Angebote des IKV Gera e.V. zum Hofwiesenparkfest 2018 wurden im Rahmen der Kulturförderung sowie durch den Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Gera unterstützt.
Vielen Dank an alle Besucher für ihr Interesse und vielleicht bis zum nächsten Jahr!