„Als Arbeitskraft willkommen –Vietnamesische Vertragsarbeiterin der DDR“
In der Zeit vom 21.05. – 25.06.2010 wird im Gebäude der Stadtverwaltung in der Gagarinstraße 99 / 101, 1. Obergeschoss, eine Ausstellung über das Leben vietnamesischer Vertragsarbeiter in der DDR gezeigt. Sie kann in den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung Mo–Do von 9.00 Uhr – 17.00 Uhr und Fr 9.00 Uhr -15.00 Uhr besichtigt werden.
1989 lebten etwa 90.000 Vertragsarbeitnehmer in der DDR. Grundlage waren staatliche Vereinbarungen und Regierungsabkommen zwischen der DDR und Kuba, Vietnam, Mosambik und Angola.
Die Wanderausstellung der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, die gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg und dem Song Hong e. V. konzipiert und realisiert wurde, stellt die Situation der vietnamesischen Vertragsarbeiter in der DDR an konkreten Beispielen dar.
Ausschnitte aus Interviews mit ehemaligen Vertragsarbeitern werden durch Dokumente und persönliche Erinnerungsstücke ergänzt. Fotografien, Arbeitsverträge, Ausschnitte aus Stasi-Akten und Zeitungsartikel wurden aus den unterschiedlichsten Quellen zusammen getragen und zeichnen ein differenziertes Bild über dieses bis heute weitgehend unbekannte Kapitel unserer jüngeren Geschichte.
Die Ausstellung wird am 21.05.2010 um 11.00 Uhr durch die Dezernentin für Soziales Frau Neudert eröffnet. Anschließend spricht Herr Peters, der Ausländerbeauftragte des Landes Thüringen. Frau Nguyen Thi Ung, selbst ehemalige Vertragsarbeitnehmerin, wird in dem Vortrag „Gut betreut und abgeschottet“ über ihre eigenen Erfahrungen berichten.
In Gera leben derzeit 166 Vietnamesen. Sie bilden die größte Migrantengruppe in der Stadt. Zahlreiche Vietnamesen in Gera sind inzwischen deutsche Staatsbürger. Seit 8 Jahren haben sie sich in einem Verein organisiert. Sie leisten wichtige Integrationsarbeit und beteiligen sich aktiv an Veranstaltungen zur Aufklärung über die Kultur anderer Völker.
Die Veranstalter der Ausstellung sind die Aussiedler- und Ausländerbeauftragte der Stadt Gera und der Interkulturelle Verein Gera e.V. Die Ausstellung wird durch den Thüringer Ausländerbeauftragten unterstützt. Während der Ausstellung bieten die Veranstalter für Schulklassen und andere Interessierte gern Führungen und Begleitveranstaltungen zur Thematik an. Weitere Informationen und Anfragen sind bei der Aussiedler- und Ausländerbeauftragten der Stadt, Tel. 838-3019, sowie dem Interkulturellen Verein Gera e.V., Tel. 7119082, möglich.