Am 7. Februar 2010 begannen vietnamesische Familien aus Gera und Umgebung gemeinsam mit zahlreichen deutschen Gästen in der Tonhalle Gera das Fest des Ersten Morgens oder kurz das Tết-Fest. Dieses Fest des neuen Jahres nach dem Mondkalender ist der wichtigste vietnamesische Feiertag. Das Tết-Fest ist gleichzeitig der Frühlingsbeginn.
Die Vorbereitungen für das Fest beginnen in Vietnam schon Monate vorher. Die Menschen zahlen ihre Schulden zurück, um schuldenfrei das neue Jahr zu beginnen. Eltern kaufen ihren Kindern neue Kleider, Vorräte werden angelegt. Zu dem größten Fest gibt es eine Vielzahl von Sitten und Gebräuchen, dies reicht von der Ausschmückung des eigenen Heims bis zu Speisen, die traditionell am Neujahrstag gereicht werden. Zur Ausschmückung des Wohnzimmers werden oft Zwergorangenbäume benutzt. Die Früchte sind Symbol für den Wunsch der Familie auf ein fruchtbringendes neues Jahr. Die Mahlzeiten sind ein wichtiger Bestandteil des Tết-Festes und werden oft tagelang vorbereitet. Dazu gehört insbesondere ein herzhafter Kuchen, der mit Klebreis, Bohnen oder Fleisch gefüllt ist.
Nach dem Mondkalender beginnt am 14. Februar 2010 das Jahr des Metall-Tigers.
Mit dem Symbol des Tigers sind Stärke und Geschwindigkeit, Mut und Kreativität, Entschlossenheit und Charisma verbunden. Gepaart mit dem Element Metall ergeben diese Eigenschaften nach Meinung der chinesischen Astrologen 2010 eine ganz besonders turbulente und wenig harmonische Mischung. Wild und explosiv, lebendig und ungestüm, groß und verwegen soll unser Alltag in diesem Jahr sein.
Zum Tet-Fest in Gera überbrachte Frau Christiane Neudert, Dezernentin für Soziales, die Glückwünsche des Oberbürgermeisters. Mit einem bunten Bühnenprogramm, das durch Kinder und Erwachsene des vietnamesischen Vereins Gera, die Tanzgruppe des Jugendtreffs Meridian und weitere Gäste gestaltet wurde, sowie Bastelangeboten für Kinder und vielen interessanten Gesprächen war das Fest ein Höhepunkt im kulturellen Leben unserer Stadt. Das Fest wurde durch den Vietnamesischen und den Interkulturellen Verein Gera gemeinsam gestaltet.